DAS ANGELN UND SEINE TECHNIKEN

Die Angeltechniken haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.

Noch vor rund 75 Jahren wurde in unseren Flüssen Lachs mit Netzen und Harpunen, sogenannten Gaffs, gefangen. Diese hauptsächlich gewerblich betriebene Fischerei ist heute verschwunden und hat verschiedenen Freizeitangelmethoden Platz gemacht. Diese sind präziser und geben den Fischen die Chance, dem Fang zu entkommen. Je nach Ernährungsweise des Fisches variieren die Angelmethoden.

Manche Fischarten können auf unterschiedliche Weise beangelt werden. Forellen zum Beispiel ernähren sich sowohl von kleinen Fischen als auch von Insekten, die in Bedrängnis an der Wasseroberfläche treiben.

Auch wenn es innerhalb einer Technik Varianten gibt, unterscheidet man im Allgemeinen folgende Methoden:

  1. Die bekannteste und wichtigste für das Erlernen des Angelns: Stippfischen
  2. Etwas technischer: Fliegenfischen
  3. Eine sehr visuelle Methode, ideal für kleine Flüsse: Toc-Fischen (Naturköderangeln in der Drift)
  4. Eine Technik, die Raubfische nicht gleichgültig lässt: Spinnfischen

Manchmal trägt eine Angelmethode auch einfach den Namen einer Fischart: Karpfenangeln, Welsangeln – oder einer ganzen Fischgruppe: Raubfischangeln (Hecht, Zander, Flussbarsch).

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Stippangeln

Beschreibung

Diese Technik verdankt ihren Namen der Wahl eines Angelplatzes („Stippe“), an dem der Fisch durch Anfüttern angelockt wird. Unter diesem Begriff fallen mehrere Methoden: das Angeln mit der langen Rute, das englische Angeln und das Bologna-Angeln.

Diese Methoden unterscheiden sich sowohl in Bezug auf das verwendete Gerät als auch auf die Zielfische.

Angeln mit der langen Rute

Diese Technik hat vielen Anglern den Einstieg in die Welt des Angelns erleichtert. Auf den ersten Blick recht einfach (ohne Rolle) und kostengünstig, gehört sie nach wie vor zu den beliebtesten Methoden. Das notwendige Gerät besteht aus zwei Hauptelementen: der Rute und der Angelschnur.

Das Prinzip des Stippangelns ist einfach: Zuerst wird ein Angelplatz gewählt – die sogenannte „Stippe“. Danach wird der Fisch auf diesen Platz gelockt – das Anfüttern! Doch selbst die beste Futtermischung reicht nicht immer, um die Fische zum Beißen zu bewegen. Feine und sensible Schnüre sind unerlässlich, um ihre Vorsicht zu überwinden.

Das Stippangeln kennt viele Varianten.

Das Angeln mit der langen Rute bleibt die beliebteste Technik, generationenübergreifend, und kann in allen Gewässertypen ausgeübt werden (Kanal, Teich, See, Fluss). Diese Technik ist die erste, die man erlernen sollte. Sie ermöglicht das Angeln auf Fische wie Rotauge, Brasse, Gründling … aber manchmal auch auf andere Arten.

Ausrüstung

Die Rute

Heutzutage gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Rutentypen, die sich sowohl in der Länge als auch im Material (Glasfaser oder Carbon) unterscheiden. Je nach Entfernung, in der geangelt werden soll, werden zwei Rutenarten verwendet: Teleskopruten für Angelweiten von 4 bis 5 m und Steckruten für Entfernungen von über 10 m.

Die Anbringung eines Gummis im letzten Rutenteil (hohles Spitzenstück) bietet zusätzliche Sicherheit beim Fang großer Fische mit sehr dünner Angelschnur. Der Durchmesser des verwendeten Gummis sollte an die Schnurstärke angepasst sein (große Gummis mit dünner Schnur vermeiden).

Die Schnur

Die Schnur besteht aus Hauptschnur, Schwimmer, Vorfach, Bleien und Haken und muss den Bedingungen und der Zielfischart angepasst werden. Ein Vorfach verhindert den Verlust der gesamten Schnur bei einem Hänger.

Der Schwimmer wird je nach Wasserbedingungen gewählt: Je ruhiger das Wasser, desto leichter und schlanker sollte der Schwimmer sein; in Strömungen sollte er massiver und bauchiger sein. Die Bleie dienen der Schwimmerbalance (am oberen Ende der Antenne). Ein wichtiger Aspekt des Feederns ist die Wahl der Bleie – häufig entscheidet diese über den Erfolg oder Misserfolg. Bei anspruchsvolleren Fischen sollten die Bleie über die Schnur verteilt werden, nicht gebündelt.

Auch die Wahl des Hakens ist entscheidend für eine erfolgreiche Angelpartie. Haken müssen sowohl auf die Zielfischart als auch auf die verwendeten Köder abgestimmt sein.

Die Schnurlänge sollte so gewählt werden, dass der Fisch problemlos kontrolliert werden kann, wenn die Rute normal gehalten wird.

Vorbereitung und Futter

Vor dem eigentlichen Angeln ist besondere Sorgfalt auf die Vorbereitung des Materials zu legen – alles sollte griffbereit sein – sowie auf das Ausloten des Gewässergrundes. Das Ausloten gibt Auskunft über die Unterwasserreliefs. Das Auffinden tieferer Zonen kann oft entscheidend sein.

Um mehr Fische an den Angelplatz zu locken und dort zu halten, werden Futtermischungen verwendet. Diese werden als Kugeln ins Wasser geworfen und erzeugen eine Duftwolke, die die in der Umgebung befindlichen Fische anzieht.

Fliegenfischen

Beschreibung

Das Fliegenfischen ist eine ganz besondere Technik, bei der eine Imitation einer Fliege oder eines Wasserinsekts auf das Wasser „geworfen“ wird. Bei dieser Technik verwendet der Angler keine klassische Angelschnur, sondern eine speziell angepasste Schnur (Fliegenschnur) zusammen mit einer speziellen Rute, die es ermöglicht, diese extrem leichten Fliegen zu werfen.

Grundsätzlich zielt diese Technik darauf ab, sogenannte „Fliegenfresser“-Fische wie Forelle, Äsche und Döbel zu fangen. Varianten dieser Technik ermöglichen jedoch das Angeln nahezu aller Fischarten (Karpfen, Raubfische usw.).

Ausrüstung

Die für diese Technik verwendete Ausrüstung ist äußerst spezifisch. Wer sich mit dem Fliegenfischen beschäftigen möchte, sollte sich vorher gut informieren, um eine passende Rute auszuwählen.

Toc-Angeln

Beschreibung

Diese Technik richtet sich hauptsächlich auf Forellen und wird in den fließenden Gewässern unserer Flüsse praktiziert. Auch andere Fische, wie zum Beispiel Döbel, können mit dieser Technik gefangen werden.

Beim „Toc“-Angeln wird der Köder dem Fisch so natürlich wie möglich angeboten. Der Name der Technik stammt daher, dass der Angler beim Anfassen einen kleinen „Toc“ in der Schnur spürt.

Ausrüstung

Die Ausrüstung für das Toc-Angeln unterscheidet sich deutlich von der für das Posenangeln.

Die Rute sollte eine Länge von 3,50 bis 4,50 m haben und ausreichend steif sein, um den Biss gut zu spüren. Sie ist mit einer Rolle ausgestattet, die lediglich als Schnurreserve dient.

Spinnfischen

Beschreibung

Die Spinnfisch-Technik beruht hauptsächlich auf der Aggressivität von Raubfischen. Spinnfischen und das Angeln mit totem Köderfisch vermitteln ein sportliches, modernes und naturverträgliches Image. Diese Technik verbindet Forschung und Überlegung mit Freude und Spannung. Bis zum letzten Moment kann man auf einen Biss hoffen.

Die Technik selbst besteht darin, einen Köder auszuwerfen, der beim Einholen der Schnur bewegt wird, und ihn mit visuellen Signalen und Vibrationen an einer Stelle zu präsentieren, an der man einen Fisch vermutet. Anschließend reicht es, durch verschiedene Animationen den Angriff des Fisches auszulösen.

Für diese Technik sind daher gewisse Wurffähigkeiten und Kenntnisse des Gewässers, in dem der Fisch lebt, erforderlich.

Die wichtigsten Fische, die beim Spinnfischen gefangen werden können, sind Raubfische wie Forelle, Barsch, Hecht und Zander.

Ausrüstung

Die Rute

Es gibt verschiedene Rutenarten für das Spinnfischen:

- Ultraleichte Spinnruten, mit unterschiedlichen Aktionen, geeignet für Wurfgewichte von 0,5 bis 1,5 g.

- Leichte Spinnruten, mit unterschiedlichen Aktionen, geeignet für Wurfgewichte über 3 g.

- Steife Spinnruten mit Spitzenaktion für Hecht und Zander, geeignet für Wurfgewichte von 10 g bis über 30 g.

- Ruten für das Angeln mit totem Köderfisch, immer mit Spitzenaktion für größere Steifigkeit.

Die Rutenlänge beträgt etwa 2 Meter (etwas länger für leichte Würfe, unter 2 Meter für ultraleichte Würfe und ca. 2,50 Meter für Würfe auf Hecht und Zander). Ruten für toten Köderfisch sollten 3 Meter lang sein.

Die Rolle

Die Rolle ergänzt die Spinnrute. Es gibt verschiedene Größen, um ein ausgewogenes Gesamtpaket zu bilden (wählen Sie immer die kompakte Variante).

Für Forelle und Barsch wird eine Schnur mit 0,20–0,22 mm Durchmesser empfohlen, für Hecht und Zander eine stärkere Schnur mit 0,30–0,35 mm.

Die Köder

Es gibt eine große Vielfalt an Ködern. Die Haken müssen sehr scharf sein.

Die wichtigsten Vertreter:

- Spinnerblätter, deren Blatt sich um die eigene Achse dreht und Vibrationen erzeugt, um den Fisch anzulocken. Dies ist der am häufigsten verwendete Köder. Dabei gilt: Es ist nicht Hunger, sondern Aggression, die den Angriffsreflex auslöst.

- Wobbler, schwimmend oder tauchend. Harte Köder, die bekanntesten sind z. B. „Rapala“.

- Weiche Köder wie Twister, Shads oder ähnliche, die Fische, Würmer, Krebse etc. imitieren.

- Montagen für tote Köderfische, mit denen ein kleiner toter Fisch befestigt und animiert werden kann, um den Eindruck einer hilflosen Beute zu erzeugen. Wählen Sie Montagen, die die Beweglichkeit des toten Fisches erhalten (der Fisch muss immer frisch sein).

Die Wahl des Köders richtet sich nach dem Zielfisch. Allgemein gilt: Je größer der Fisch, desto größer der Köder. Jagen die Fische an der Oberfläche, sollte ein Oberflächenköder oder sehr leichter Köder verwendet werden (schwimmender Wobbler). Zeigt sich keine Fischaktivität, wählt man schwerere Köder, um den Grund zu befischen, wo sich die Fische aufhalten (sinkender Wobbler, toter Köderfisch, weiche Köder, Spinner usw.).

Wirbel

Für Forelle und Barsch werden schwarze Fasswirbel der Größe 18, 20 oder 22 verwendet. Für Hecht Größe 3, für Zander etwas kleiner.


Raubfischangeln

Dieser Begriff bezeichnet Fische, die sich von Fleisch anderer Fische ernähren. Es gibt fünf Raubfischarten: Wels, Hecht, Zander, Flussbarsch und Schwarzbarsch (in Belgien kaum oder gar nicht vertreten).

Die beim Raubfischangeln verwendeten Fangmethoden sind vielfältig: Angeln mit lebendem Köderfisch (alle Arten), Angeln mit totem Köderfisch auf Grund (Hecht und Zander), Spinnfischen (alle Arten), Angeln mit totem Köderfisch am Kunstköder (Hecht, Zander und Wels), Angeln mit Naturködern (Barsch) und Fliegenfischen (Hecht, Schwarzbarsch und Barsch).

Die scharfen Zähne von Hecht und Zander erfordern die Verwendung einer Stahl- oder Kabelvorfachschnur, um ein Reißen der Schnur beim Einholen des Fisches zu verhindern.

Karpfenangeln

Oft mit Ruten und Rollen durchgeführt, kann das Karpfenangeln auch mit einer Steckrute und Gummizug praktiziert werden. Obwohl die meisten Angler ihre Angelstelle gezielt anfüttern, um Karpfen zu fangen, ist dies nicht zwingend erforderlich.

Beim Angeln mit der Steckrute ähnelt die Montage der beim Feeder- oder Grundangeln verwendeten. Schnüre, Schwimmer und Haken müssen jedoch auf Karpfen abgestimmt sein. Beim Karpfenangeln mit Rute und Rolle handelt es sich hauptsächlich um eine „Grundangeln“-Technik. Übliche Köder sind dabei Mais, Samen, Boilies usw.

Boilies sind kleine, aromatische Kugeln, proteinreich und hauptsächlich aus Eiern und Mehl hergestellt (Kasein, Lactalbumin, Soja, Mais, Fisch etc.). Sie werden auf die Angelstelle geworfen, um die Karpfen anzulocken.

Die Rute sollte vorzugsweise stabil und robust sein, die Rolle stark und mit einer Schnur größeren Durchmessers ausgestattet. Es gibt außerdem zahlreiche Hilfsmittel, die das Karpfenangeln erleichtern: Rutenbatterien, akustische oder optische Bissanzeiger, ferngesteuerte Boote zum Ausbringen des Köders usw.

Sind die Karpfen an der Oberfläche aktiv, ist es möglich, sie mit einem „Schwimmköder“ zu angeln, der auf einem bleifreien Vorfach an einem Buldo-Haken (runde Kunststoffboje, deren Wasserfüllung je nach Angelentfernung angepasst wird) befestigt wird.

Obwohl grundsätzlich zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang geangelt wird, ist das Nachtangeln auf Karpfen an bestimmten Stellen erlaubt.

Flusskrebsangeln

Flusskrebse in Wallonien

Einheimische Flusskrebse

Der Edelkrebs (Astacus astacus L.) ist der einzige einheimische Flusskrebs in Wallonien. Da diese Art gefährdet ist, unterliegt sie europaweit Schutzmaßnahmen. In Wallonien ist das Angeln auf den Edelkrebs streng verboten. Die Bestände sind durch die Ausbreitung der flusskrebspest, übertragen durch Wasser und exotische Flusskrebse, stark zurückgegangen.

Exotische Flusskrebse

Vier exotische Flusskrebsarten vermehren sich in Wallonien: der Türkische oder Schlankbeinige Krebs (Astacus leptodactylus), der Amerikanische Kleinflusskrebs (Orconectes limosus), der Rote von Louisiana (Procambarus clarkii) sowie der Signalkrebs.

Welchen Angelschein brauche ich?

Zum Angeln von Flusskrebsen mit der Angelschnur vom Ufer oder zur Verwendung von Flusskrebse Korb genügt ein Angelschein Typ A.

Es dürfen gleichzeitig maximal fünf Flusskrebse Korb verwendet werden. Die größte Länge einer Flusskrebse Korb darf 60 cm nicht überschreiten.

Wann kann man Flusskrebse angeln?

Einheimische Flusskrebse

Der einzige einheimische Krebs ist der Edelkrebs (Astacus astacus L.), dessen Fang streng verboten ist.

Exotische Flusskrebse

Nur das Angeln auf exotische Flusskrebse ist in Wallonien erlaubt. Der Türkische oder Schlankbeinige Krebs, der Amerikanische Kleinflusskrebs, der Rote von Louisiana und der Signalkrebs gehören zur Gruppe 4.

Das Angeln auf diese Arten ist ganzjährig in Still- und Mischwässern erlaubt. In Fließwässerzon ist das Angeln auf exotische Krebse vom ersten Samstag im März bis einschließlich 30. September gestattet.

Mindestmaß für den Fang

Exotische Flusskrebse

Für exotische Flusskrebse gibt es keine gesetzlich festgelegte Mindestgröße. Es existiert auch keine Höchstmenge für den Fang dieser Arten.


„Letzte Aktualisierung:“ Donnerstag, 11. September 2025

Ressourcen

  • Mon premier livre de pêche